Die Weisheit hinter der Gesetzmäßigkeit, die Schamhaare und Achselhaare zu entfernen

Erstens:

Die Sunnah zeigt die Gesetzmäßigkeit der Entfernung von Scham- und Achselhaaren. Al-Bukhari (5889) und Muslim (257) überliefern von Abu Huraira – möge Allah mit ihm zufrieden sein -, dass der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: „Die natürliche Veranlagung (des Menschen) sind fünf (Dinge) oder fünf sind von der natürlichen Veranlagung (arab. Fitrah): Die Beschneidung, das Streben nach Reinheit, das Kürzen der Nägel, das Entfernen der Achselhaare und das Stutzen des Schnurrbarts."

Die Weisheit – und Allah weiß es am besten – hinter der Gesetzmäßigkeit des Entfernens dieser Haare von den genannten Stellen liegt darin, die vollständige Sauberkeit zu erreichen und unangenehme Gerüche zu verhindern, die auftreten könnten, wenn die Haare nicht entfernt werden.  Es gibt auch andere Nutzen und bedeutende Gründe.

Al-Hafith Ibn Hajar – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Mit diesen Merkmalen (gemeint sind die Merkmale der natürlichen Veranlagung sind religiöse und weltliche Nutzen verbunden, die durch genaue Beobachtung erkannt werden können, darunter die Verbesserung des Erscheinungsbildes, die Reinigung des Körpers insgesamt und im Detail, die Vorsorge für die beiden Reinheiten, die Freundlichkeit gegenüber den Mitmenschen, die Vermeidung von Geruchsstoffen, die als unangenehm gelten, und die Zuwiderhandlung der Symbole der Ungläubigen wie der Magier, Juden, Christen und Götzenanbeter. Es beinhaltet auch die Befolgung der Anweisungen des Gesetzgebers und die Aufrechterhaltung dessen, worauf Seine (Allahs) Aussage – erhaben ist Er – hinweist: „und (Er hat) euch gestaltet, und da(bei) eure Gestalten schön gemacht.” (At-Taghabun:3) Da in der Bewahrung dieser Eigenschaften eine Anpassung liegt, als ob man sagen würde: „Euer Erscheinungsbild ist schön geworden, also entstellt es nicht durch das, was es entstellt.” Oder: „Bewahrt, was seine Schönheit aufrechterhält.” In ihrer Bewahrung liegt die Bewahrung der Anständigkeit und der erwünschten Harmonie, denn wenn ein Mensch in einem schönen Erscheinungsbild erscheint, wird er mehr zur Entfaltung der Seele eingeladen, seine Aussage wird akzeptiert und sein Urteil wird gelobt. Das Gegenteil ist ebenfalls gültig.” Ende des Zitats, entnommen aus „Fath Al-Bari".

Zweitens:

Es ist bekannt aus der Zeit des Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm -, dass sie bei der Rasur ein Rasiermesser benutzten. Al-Bukhari (5079) und Muslim (715) berichten von Jabir Ibn Abdullah – möge Allah mit beiden zufrieden sein – dass er sagte: „Wir waren mit dem Gesandten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – bei einem Feldzug. Als wir in die Stadt zurückkehrten, wollten wir eintreten. Er sagte: 'Wartet, bis wir nachts eintreten – das bedeutet zum Isha – damit die Haare gestutzt werden und die Frauen Zeit haben, sich zu reinigen.'"

Al-Hafith Ibn Hajar – möge Allah ihm barmherzig – sein, sagte in „Fath al-Bari": „Das bedeutet, dass ihre Ehemänner abwesend waren. Die Absicht ist, die Haare zu entfernen, und er verwendete den Ausdruck Istihdad' (Schneiden), weil dies die gebräuchliche Verwendung bei der Haarentfernung ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass es verboten ist, die Haare ohne ein Rasiermesser (arab. Al-Musa) zu entfernen." Ende des Zitats.

Al-Bukhari (3989) berichtet die Geschichte von Khubayb Ibn Adiy – möge Allah mit ihm zufrieden sein – und darin steht: „Bis sie ihn – Khubayb – gefangen nahmen. Dann lieh er sich von einigen Töchtern von Al-Harith ein Rasiermesser, um sich damit zu rasieren (arab. Al-Musa), und sie liehen es ihm."

In „Musnad Al-Imam Ahmad" (26705) wird überliefert von Ma'mar Ibn ‘Abdillah – möge Allah mit ihm zufrieden sein – darin steht: „Als der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sein Opfertier in Mina opferte, befahl er mir, ihn (d.h. seinen Kopf) zu rasieren. Er sagte: 'Also nahm ich das Rasiermesser, ging zu seinem Kopf und begann zu rasieren.' Der Gesandte Allahs – Allahs Friede und Segen seien auf ihm – schaute in mein Gesicht und sagte zu mir: 'O Ma'mar, kannst du mir ein Stück seines Ohrläppchens (des Opfertieres) holen? Du hast ja das Rasiermesser (arab. Al-Musa) in der Hand.'"

Die Sunnah bezüglich der Schamhaare ist das Rasieren, während die Sunnah für die Achselhaare das Auszupfen ist. Wenn eine Person sich auf das Kürzen beschränkt, ist das akzeptabel, aber es steht im Widerspruch zur bevorzugten Handlung.

Ibn Qudamah – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Al-Istihdad (Rasur der Schamhaare) ist empfohlen, weil es Teil der natürlichen Veranlagung ist, und es ist anstößig, es zu vernachlässigen. Daher wird die Entfernung davon bevorzugt, und es spielt keine Rolle, womit es entfernt wird, solange es entfernt wird. Es wurde Abu Abdullah – also Imam Ahmad – gefragt: 'Was denkst du darüber, wenn ein Mann seine Schamhaare mit einer Schere abschneidet, ohne zu rasieren?' Er antwortete: 'Ich hoffe, dass es ausreichend ist, wenn Allah will.'" Ende des Zitats, entnommen aus: Al-Mughni (1/65)

An-Nawawi – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Was Al-Istihdad (Rasur der Schamhaare) betrifft, so bezieht es sich auf das Rasieren des Schambereichs. Es wird als „Istihdad" bezeichnet, weil dabei ein Schneidewerkzeug verwendet wird, nämlich „Al-Musa" (Rasiermesser). Es ist eine Sunnah, und damit ist die Reinigung dieses Bereichs gemeint. Das Rasieren ist in dieser Angelegenheit vorzuziehen, aber es ist auch akzeptabel, es mit Schneiden, Zupfen oder Enthaarungscreme zu tun. Was das Zupfen der Achsel betrifft, so ist es nach Konsens der Gelehrten eine Sunnah. Das Zupfen ist vorzuziehen, besonders für diejenigen, die stark genug dafür sind. Es ist auch möglich, es durch Rasieren oder mit Enthaarungscreme zu erreichen. Es wurde berichtet, dass Yunus Ibn Abd Al-A'la sagte: 'Ich ging zu Ash-Shafi'i – möge Allah ihm barmherzig sein – und er war dabei, seine Achselhaare zu rasieren. Al-Shafi'i sagte: 'Ich weiß, dass die Sunnah das Zupfen ist, aber ich bin nicht stark genug, um den Schmerz zu ertragen.'" Ende des Zitats, entnommen aus: Sharh Sahih Muslim von An-Nawawi (1/65).

Und Allah weiß es am besten.