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Wird wenig Wasser unrein, wenn Unreinheiten hineinfallen und es seine Eigenschaften nicht verändert?

Question: 224923

Ist es erlaubt mich mit Wasser zu reinigen, bei dem ich weiß, dass darin Unreinheit gelangt ist? Jedoch ist es eine geringfügige Unreinheit, die sich nicht durch Veränderungen der Eigenschaften des Wassers bemerkbar macht.

Answer

Praise be to Allah, and peace and blessings be upon the Messenger of Allah and his family.

Das Wasser, in dem Unreinheit gelangt ist, kann drei Zustände aufweisen:

1. Die Unreinheit verändert eine der Eigenschaften des Wassers wie Farbe, Geschmack oder Geruch. Dieses Wasser wird laut Konsens unrein, unabhängig davon, ob die Menge des Wassers groß oder klein ist.

Ibn Al-Mundhir – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte:

„Die Gelehrten stimmen überein, dass wenig oder viel Wasser unrein wird, sobald eine Unreinheit darin gerät und es die Eigenschaften des Wassers wie Geschmack, Farbe oder Geruch verändert, solange es in diesem Zustand verbleibt. Es ist nicht akzeptabel damit die Gebets- oder Ganzkörperwaschung zu vollziehen.“ Aus „Al-Awsat“ (1/260).

2. Die Unreinheit gelangt in eine große Menge Wasser und verändert nichts von den Eigenschaften des Wassers, weder den Geschmack, die Farbe noch den Geruch. Dieses Wasser ist reinigend laut dem Konsens der Gelehrten.

Ibn Al-Mundhir – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Die Gelehrten stimmen überein, dass viel Wasser wie im Fall des Nil oder des Meeres nicht unrein wird, wenn eine Unreinheit darin gerät und es weder Farbe, Geruch noch Geschmack verändert, solange es in diesem Zustand verbleibt. Man kann sich damit reinigen.“ Aus „Al-Ijma'“ (35).

3. Die Unreinheit gelangt in eine kleine Menge Wasser und verändert nichts von den Eigenschaften des Wassers wie ein Bluttropfen oder ein Urintropfen, der in ein Gefäß Wasser fällt. Wird dadurch das Wasser als unrein oder als rein betrachtet, da keine Eigenschaft des Wassers verändert wurde?

Die korrektere Ansicht unter den Aussagen der Gelehrten ist die Reinheit des Wassers, solange keine seiner Eigenschaften verändert wurde, unabhängig davon, ob die Menge des Wassers klein oder groß ist. Dies ist die Ansicht der Malikiten, eine Überlieferung von Imam Ahmad, die bevorzugte Ansicht Ibn Taymiyyahs und seines Schülers Ibn Al-Qayyim, sowie einer Vielzahl zeitgenössischer Gelehrter wie Schaikh Ibn Baz und Ibn 'Uthaimin und der al-Lajnah al-Daimah, möge Allah mit ihnen allen barmherzig sein.

Siehe: „Adh-Dhakhirah“ von Al-Qarafi (1/172); Al-„Mughni“ von Ibn Qudamah (1/39); „Majmu' Al-Fatawa“ von Schaikh Al-Islam (21/32); „Asch-Scharh Al-Mumti'“ (1/41).

Als Beweis nannten sie, was von Abu Sa'id al-Khudri – möge Allah mit ihm zufrieden sein – überliefert wurde, dass gesagt wurde: „Es wurde gesagt: ‚Oh Gesandter Allahs, kann ich die Gebetswaschung vom Brunnen Buda'ah machen?‘ Es ist ein Brunnen, in den Tücher mit Menstruationsblut, Fleisch von Hunden und andere verdorbene Dinge geworfen werden. Der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: ‚Wahrlich, das Wasser ist reinigend und nichts macht es unrein.‘“ Überliefert bei Abu Dawud (66), At-Tirmidhi (66) und An-Nasai (326). Es wurde als authentisch eingestuft von Imam Ahmad, Yahya ibn Ma'in, At-Tirmidhi, An-Nawawi, Ibn Mulaqqin und Ibn Hajar – möge Allah ihnen barmherzig sein -. Siehe: „Al-Majmu'“ (1/82) und „Al-Badr Al-Munir“ (1/381)

Durch diesen Hadith sehen wir, dass Wasser rein ist und es nicht unrein gemacht wird. Die Gelehrten stimmen jedoch überein, dass es unrein wird, sobald seine Eigenschaften durch die Unreinheit verändert werden. Ansonsten verbleibt es im ursprünglichen Zustand und zwar der Reinheit.

Schaikh Al-Islam Ibn Taymiyyah – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Dieser Wortlaut ist allgemein in der Bedeutung und trifft zu, unabhängig davon, ob die Menge des Wassers klein oder groß ist und unabhängig davon, um welche Art der Unreinheit es sich handelt. Was jedoch das durch die Unreinheit veränderte Wasser anbetrifft, so ist dessen Verwendung verboten, denn die unreine Substanz ist immer noch vorhanden. Daher ist seine Benutzung wie die Benutzung der Unreinheit selbst. Im Gegensatz dazu steht der Fall, sobald die unreine Substanz komplett absorbiert wurde und verschwunden ist. So ist das Wasser reinigend und keine Unreinheit verbleibend.“ Aus „Majmu' Al-Fatawa“ (21/33).

Schaikh Ibn Baz – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Die korrekte Ansicht ist, dass alles, was weniger als Qullatain ist, nicht unrein wird, außer es hat sich verändert, so wie es im Fall dessen ist, was Qullatain erreicht hat. Dies aufgrund der Aussage des Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm: ‚Wahrlich, das Wasser ist reinigend und nichts macht es unrein.‘ Der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- erwähnte Qullatain nur, um darauf hinzuweisen, dass alles, was weniger als Qullatain ist, näher geprüft und sorgfältig untersucht werden muss und nicht, dass es in jedem Fall unrein wird, dies aufgrund der bereits erwähnten Überlieferung von Abu Sa'id al-Khudri. Was wir daraus entnehmen können, ist, dass sehr wenig Wasser für gewöhnlich durch Unreinheit beeinflusst wird. So sollte es weggeschüttet und gemieden werden.“ Aus „Majmu' Fatawa Ibn Baz“ (10/16).

Die Gelehrten des Ständigen Komitees sagten: „Der Grundsatz beim Wasser ist die Reinheit. Wenn sich seine Farbe, Geschmack oder Geruch durch eine Unreinheit verändern, dann wird es unrein, unabhängig davon, ob es wenig oder viel Wasser ist. Wenn die Unreinheit es nicht verändert, dann ist es reinigend.“ Aus „Fatawa Al-Lajnah Ad-Daimah” (5/84).

Wie auch immer, die Meinungsverschiedenheit in dieser Angelegenheit ist alt. Es ist eine Angelegenheit, in der es viel Diskussion und Argumentation gibt. Jede Seite hat ihre Beweise, auf denen ihre Ansicht basiert.

Ibn Al-Qayyim – möge Allah mit ihm barmherzig sein – sagte über diese Angelegenheit: „Hier gab es richtige Kämpfe und viel Diskussion mit vielen verschiedenen Ansichten- nämlich der Angelegenheit des Wassers, wenn es sich mit einer Unreinheit vermischt und diese komplett absorbiert wurde und keine Spur hinterlassen hat.“ Aus „Badai' Al-Fawaid“ (3/257).

Asch-Schaukani – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Die allgemeine Bedeutung des Hadith 'Nichts macht es unrein' deutet darauf hin, dass das Wasser nicht durch bloßen Kontakt mit einer Unreinheit unrein wird. Der Hadith über Qullatain impliziert, dass es durch bloßen Kontakt unrein wird. Daher sagten einige Gelehrten, dass der Hadith über Qullatain so verstanden werden kann, dass das Wasser als rein betrachtet wird, wenn ein Kontakt mit einer Unreinheit stattfindet, außer die Menge des Wassers beträgt weniger als Qullatain. Andere hingegen sagten, dass es unrein wird, selbst wenn es mehr als Qullatain beträgt, wenn Spuren der Unreinheit im Wasser vorhanden sind.

Die vorherige Ansicht wird durch den Beweis unterstützt, der durch diejenigen genannt wird, die sagen, dass eine kleine Menge Wasser unrein wird, sobald ein Kontakt mit einer Unreinheit zustandekommt, auch wenn sich das Wasser nicht verändert. Das Thema ist sehr verwirrend und niemand konnte zur korrekten Ansicht gelangen, außer wenige.“ Aus „Nayl Al-Awtar“ (1/46).

Wenn der Mensch bezüglich seiner Religion auf Nummer sichergeht und die kleine Menge Wasser vermeidet, bei der er weiß, dass darin eine Unreinheit geraten ist, auch wenn er wüsste, dass sich nichts von den Eigenschaften verändert hat, dann wäre dies besser für ihn und er macht sich von Schuld frei. Besonders, wenn die Menge des Wassers sehr klein ist, ist es angebrachter noch vorsichtiger zu sein und es zu vermeiden.

Und Allah weiß es am besten.

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Islam Q&A

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