Was ist das Urteil über die Polygamie?
Das Urteil über die Polygamie (Mehrehe) und ihre Bedingungen
Question: 49044
Praise be to Allah, and peace and blessings be upon the Messenger of Allah and his family.
Allah, der Erhabene, hat Männern die Erlaubnis erteilt, mehrere Ehefrauen zu haben, wie im edlen Qur'an zu finden ist: „Und wenn ihr befürchtet, nicht gerecht hinsichtlich der Waisen zu handeln, dann heiratet, was euch an Frauen gut scheint, zwei, drei oder vier. Wenn ihr aber befürchtet, nicht gerecht zu handeln, dann (nur) eine oder was eure rechte Hand besitzt. Das ist eher geeignet, dass ihr nicht ungerecht seid.“ [An-Nisa:3]
Dieser Vers erlaubt die Polygamie, wobei ein Mann eine, zwei, drei oder vier Frauen heiraten darf. Es ist ihm jedoch nicht erlaubt, mehr als vier Frauen gleichzeitig zu haben. Dies ist der Konsens unter den Quran-Exegeten, Rechtsgelehrten und der gesamten muslimischen Gemeinschaft.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Polygamie bestimmte Bedingungen erfüllen muss:
1. Gerechtigkeit:
Der Vers besagt: „Wenn ihr aber befürchtet, nicht gerecht zu handeln, dann (nur) eine.“ Dies verdeutlicht, dass Gerechtigkeit eine Bedingung für die Erlaubnis zur Polygamie ist. Wenn ein Mann befürchtet, dass er nicht gerecht zwischen seinen Frauen sein kann, ist es ihm untersagt, mehr als eine Frau zu heiraten. Gerechtigkeit bezieht sich hier auf die finanziellen Aspekte wie Unterhalt, Kleidung und Unterkunft sowie andere materielle Angelegenheiten, die in seiner Macht und Fähigkeit stehen.
Die Gerechtigkeit in Bezug auf emotionale Liebe ist nicht verpflichtend, da dies etwas ist, das der Mensch nicht kontrollieren kann. Dies wird in der Aussage Allahs -erhaben ist Er- betont: „Und ihr werdet zwischen den Frauen nicht gerecht handeln können, auch wenn ihr danach trachtet.“ [4:129] Hier bezieht sich Gerechtigkeit auf emotionale Liebe im Herzen.
2. Die Fähigkeit zur finanziellen Versorgung der Ehefrauen:
Dies wird durch folgende Aussage Allahs -erhaben ist Er- belegt: „Diejenigen, die keine (Möglichkeit zum) Heirat(en) finden, sollen keusch bleiben, bis Allah sie durch Seine Huld reich macht.“ [An-Nur:33] Dieser Vers fordert diejenigen, die die finanziellen Mittel zur Heirat oder zur Versorgung ihrer Ehefrauen nicht haben, jedoch körperlich dazu in der Lage wären, zur Keuschheit auf. Zu den Gründen, dass es nicht möglich ist zu heiraten, gehört, dass keine Möglichkeit besteht die Brautgabe zu zahlen oder für die Ehefrau finanziell aufkommen zu können.“ Aus „Al-Mufassal fi Ahkam Al-Marah“ (6/286).
Einige Gelehrte waren der Ansicht, dass die Polygamie besser ist als die Beschränkung auf eine einzige Ehefrau sei. Schaikh Ibn Baz -möge Allah ihm barmherzig sein- wurde gefragt, ob die Grundlage die Monogamie oder die Polygamie ist.
Er antwortete: „Die Grundlage ist die rechtliche Zulässigkeit der Polygamie für diejenigen, die dazu in der Lage sind und nicht befürchten, ungerecht zu handeln. Dies ist aufgrund der vielen Vorteile in der Keuschheit, der Fürsorge gegenüber den Frauen und der Vermehrung der Nachkommenschaft, durch die die Ummah zunimmt und mehr Menschen Allah allein anbeten. Der Beweis dafür ist Allahs -erhaben ist Er- Aussage: ‚Und wenn ihr befürchtet, nicht gerecht hinsichtlich der Waisen zu handeln, dann heiratet, was euch an Frauen gut scheint, zwei, drei oder vier. Wenn ihr aber befürchtet, nicht gerecht zu handeln, dann (nur) eine oder was eure rechte Hand besitzt. Das ist eher geeignet, dass ihr nicht ungerecht seid.“ [An-Nisa:3] Außerdem hat er -Allahs Segen und Frieden auf ihm- mehr als nur eine Frau geheiratet. Allah -gepriesen und erhaben ist Er- sagte: ‚Ihr habt im Gesandten Allahs wahrlich ein schönes Vorbild.‘ [Sure Al-Ahzab:21]
Er -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte, als er einige seiner Gefährten sagte: ‚Was mich angeht, so werde ich kein Fleisch (mehr) essen.‘ Ein anderer sagte: ‚Ich werde (in der Nacht) beten und nicht schlafen.‘ Wiederum sagte ein anderer: ‚Ich werde fasten, doch mein Fasten nicht (bei Sonnenuntergang) beenden.‘ Der letzte sagte: ‚Ich werde nicht heiraten.‘ Als dies den Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- erreichte, predigte er vor den Menschen. Er lobpreiste Allah und sagte anschließend: ‚Seid ihr jene, die das und jenes sagten? Bei Allah, ich bin unter euch derjenige, der Allah am meisten fürchtet, jedoch faste ich und breche mein Fasten, bete ich und schlafe und ich heirate. Wer nicht begehrt, der gehört nicht zu mir.‘ Diese gewaltigen Worte von ihm -Allahs Segen und Frieden auf ihm- umfassen sowohl die Monogamie als auch Polygamie.“
Aus „Majallah Al-Balagh, Nr. 1015, Fatawa Ulama Al-Balad Al-Haram” (S. 386).
Siehe auch Fatwa Nr. 14022 für weitere Details.
Source:
Islam Q&A