Was ist das Urteil über das Nachtgebet (arab. Tahajjud) in der Nacht der Bestimmung (arab. Laylatu Al-Qadr) ohne jedoch in anderen Nächten zu beten?
Es ist niemandem möglich, mit Sicherheit zu sagen, dass eine bestimmte Nacht die Nacht der Bestimmung ist.
Question: 50693
Praise be to Allah, and peace and blessings be upon the Messenger of Allah and his family.
Erstens:
Es wurde über den großartigen Vorzug bzgl. der Anbetung in der Nacht der Bestimmung (arab. Laylatu Al-Qadr) berichtet. Unser Herr – erhaben ist Er – erwähnte, dass sie besser ist als tausend Monate, und der Prophet – Allahs Friede und Segen seien auf ihm – informierte uns, dass wer immer sie betend verbringt, aus dem Glauben heraus und mit der Hoffnung (auf den Lohn Allahs), seine vorherigen Sünden vergeben werden.
Allah – erhaben ist Er – sagte: „Wir haben ihn ja in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt. (1) Und was lässt dich wissen, was die Nacht der Bestimmung ist? (2) Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate. (3) Es kommen die Engel und der Geist in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn mit jeder Angelegenheit herab. (4) Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgendämmerung. (5) – Surah Al-Qadr (1-5)
Und über Abu Huraira – möge Allah mit ihm zufrieden sein – wird berichtet, dass der Prophet – Allahs Frieden und Segen seien auf ihm – sagte: „Wer immer – aus dem Glauben heraus und aus der Hoffnung auf den Lohn Allahs die Nacht der Bestimmung im Beten verbringt, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“ Überliefert von Al-Bukhari (1901) und Muslim (760)
„Aus dem Glauben heraus” bedeutet: Durch ihre Gnade und der Rechtmäßigkeit der Verrichtung (rechtschaffener) Taten darin.
„Aus der Hoffnung heraus.” bedeutet: Aufrichtig mit der reinen Absicht für Allah, erhaben ist Er.
Zweitens:
Die Gelehrten sind unterschiedlicher Meinung über die genaue Bestimmung der Nacht der Bestimmung, und es gibt viele Meinungen darüber. Die Meinungen dazu erstrecken sich auf mehr als vierzig, wie es in „Fath Al-Bari" heißt. Die Meinung, die am ehesten der Wahrheit entspricht, besagt, dass sie in den letzten zehn Nächten des Ramadans liegt.
’Aisha – möge Allah mit ihr zufrieden sein – berichtete, dass der Gesandte Allahs – Allahs Friede und Segen seien auf ihm, – sagte: „Sucht die Nacht der Bestimmung in den ungeraden Nächten der letzten zehn Nächte des Ramadans." Überliefert von Al-Bukhari (2017) – und der Wortlaut ist von ihm – und Muslim (1169).
Die Überlieferung wurde von Al-Bukhari (in seinem Werk) unter der Überschrift: „Kapitel über das Suchen der Nacht der Bestimmung in den ungeraden Nächten der letzten zehn Nächte" angeführt.
Die Weisheit hinter ihrer Verborgenheit besteht darin, die Muslime zur Anstrengung in Anbetung, Bittgebet und dem Gedenken Allahs (arab. Dhikr) während all dieser letzten zehn Nächte zu ermutigen. Dies entspricht derselben Weisheit wie das Nicht-Festlegen einer speziellen Stunde für die Erhörung (der Bittgebete) am Freitag und das Nicht-Festlegen der neunundneunzig Namen Allahs, über die der Prophet – Allahs Frieden und Segen seien auf ihm – sagte: „Wer sie aufzählt, wird ins Paradies eingehen." Überliefert von Al-Bukhari (2736) und Muslim (2677).
Al-Hafith Ibn Hajar – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Seine Aussage – gemeint ist Imam Al-Bukhari – „Kapitel über das Suchen der Nacht der Bestimmung in den ungeraden Nächten der letzten zehn Nächte": Mit dieser Überschrift wird auf die Tendenz hingewiesen, dass die Nacht der Bestimmung auf den Ramadan begrenzt ist, dann auf die letzten zehn Tage davon und schließlich auf die ungeraden Nächte, nicht auf eine bestimmte Nacht davon. Dies wird durch die Gesamtheit der Berichte belegt, die in diesem Zusammenhang überliefert wurden.” Fath Al-Bari (4/260).
Er (Ibn Hajar) sagte auch: „Die Gelehrten sagten: Die Weisheit hinter dem Verbergen der Nacht der Bestimmung besteht darin, dass sich die Anstrengung in ihrem Suchen durchsetzt, im Gegensatz dazu, wenn sie für eine bestimmte Nacht festgelegt wäre, würde sich die Suche nur auf diese Nacht beschränken. Ähnliches gilt auch für die Stunde am Freitag.” Fath Al-Bari (4/266).
Drittens:
Und darauf basierend ist es niemandem möglich, mit Sicherheit zu behaupten, dass eine bestimmte Nacht die Nacht der Bestimmung ist, besonders wenn wir wissen, dass der Prophet – Allahs Frieden und Segen seien auf ihm – seiner Gemeinschaft davon berichten wollte, aber dann informierte er sie, dass Allah – erhaben ist Er – das Wissen darüber entfernt hat.
Überliefert von Ubada Ibn As-Samit – möge Allah mit ihm zufrieden sein – dass der Gesandte Allahs – Allahs Friede und Segen seien auf ihm – hinausging, um über die Nacht der Bestimmung zu informieren. Zwei Männer unter den Muslimen gerieten in einen Streit, und er sagte: „Ich bin hinausgegangen, um euch über die Nacht der Bestimmung zu informieren, (aber) es kam zu einem Streit zwischen dem So-und-So und So-und-So, und (so) wurde es (das Wissen darüber) mir entnommen. Vielleicht ist es besser für euch. Sucht sie in der siebenundzwanzig-, neunundzwanzig- und der fünfundzwanzigsten Nacht." Überliefert von Al-Bukhari (49).
Die Gelehrten des ständigen Ausschusses sagten:
„Was die Festlegung einer Nacht im Ramadan als die Nacht der Bestimmung betrifft: Dies erfordert einen klaren Beweis, der sie von anderen Nächten unterscheidet. Aber die ungeraden Nächte der letzten zehn Nächte sind wertvoller als andere, und die siebenundzwanzigste Nacht ist die wertvollste Nacht (und eher) die Nacht der Bestimmung, aufgrund der klaren Überlieferungen, die wir dazu erwähnt haben.” „Fatawa des ständigen Ausschusses für wissenschaftliche Forschung und Rechtsprechung" (10/413).
Daher sollte ein Muslim sich nicht darauf verpflichten, eine bestimmte Nacht als die Nacht der Bestimmung festzulegen, da dies eine Gewissheit implizieren würde, die nicht vorhanden ist. Es besteht auch die Gefahr, dass er das Gute für sich selbst verpasst, denn die Nacht der Bestimmung könnte die einundzwanzigste oder dreiundzwanzigste Nacht sein, oder sogar die neunundzwanzigste. Wenn er also nur in der Nacht des siebenundzwanzigsten Tages betet, hat er möglicherweise viele Segnungen verpasst, und die gesegnete Nacht könnte an ihm vorübergegangen sein.
Der Muslim sollte sich im Gehorsam und in der Anbetung während des gesamten Ramadans bemühen, insbesondere jedoch in den letzten zehn Nächten, und dies ist die Praxis des Propheten, Allahs Frieden und Segen seien auf ihm.
’Aisha – möge Allah mit ihr zufrieden sein – berichtete, dass der Prophet – Allahs Frieden und Segen seien auf ihm – wenn die letzten zehn Tage von Ramadan begannen, sich besonders anstrengte, seine Nächte aktiv verbrachte und seine Familie aufweckte. Überliefert von Al-Bukhari (2024) und Muslim (1174).
Und Allah weiß es am besten.
Source:
Islam Q&A