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Der Islam ist die Religion aller Propheten

Question: 172775

Der Islam ist eine großartige Religion mit ihren Riten und Werten, aber er war die letzte Religion, die erschien. Ich frage mich: Warum erschien er nicht von Anfang an, seit den Zeiten von unserem Führer Adam, Friede sei mit ihm? Gab es damals ein Gebet oder ähnliches, für deren Unterlassung der Mensch bestraft wurde?

Answer

Praise be to Allah, and peace and blessings be upon the Messenger of Allah and his family.

Vielleicht kommt dieser Einwand (und diese Frage) in den Sinn von jemandem, der glaubt, dass der Islam von den vorherigen himmlischen Botschaften getrennt ist, was die Juden und Christen zu verbreiten versucht haben. Doch die klaren Wahrheiten des Qurans bestätigen, dass der Islam eine Ergänzung zu den vorhergehenden Religionen ist und dass das, was der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – brachte und was die vorhergehenden Propheten brachten, aus einer einzigen Quelle stammt: Der Quelle der göttlichen Offenbarung, die der Menschheit das Licht der Führung und der Glückseligkeit schenkte.

Allah – erhaben ist Er – sagte: „Und Muhammad ist doch nur ein Gesandter, vor dem schon Gesandte vorübergegangen sind (…).” (Aal-Imran:144). Und Er – erhaben ist Er – sagte: „Sag: Ich bin kein Neubeginn unter den Gesandten, und ich weiß nicht, was mit mir, und auch nicht, was mit euch geschehen wird. Ich folge nur dem, was mir (als Offenbarung) eingegeben wird, und ich bin nur ein deutlicher Warner.” (Al-Ahqaf:9)

Die Gläubigen unter den Anhängern der vorhergehenden Propheten waren im allgemeinen Sinne alle Muslime und werden durch ihren Islam ins Paradies eintreten. Wenn jedoch einer von ihnen die Zeit des Erscheinens des Propheten (Muhammad) – Allahs Frieden und Segen auf ihm – erlebte, wurde von ihm nur die Nachfolge des Propheten akzeptiert.

Shaikh Al-Islam Ibn Taimiyya – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Wer (zu jener Zeit) dem Gesetz der Thora oder des Evangeliums folgte, das nicht verändert oder aufgehoben wurde, ist auf der Religion des Islam, wie diejenigen, die dem Gesetz der Thora ohne Veränderung vor der Entsendung des Messias (d.h. ˋIsa) – Friede sei mit ihm – folgten, und diejenigen, die dem Gesetz des Evangeliums ohne Veränderung vor der Entsendung Muhammads – Allahs Segen und Frieden auf ihm – folgten.” Ende des Zitats, entnommen aus: „Majmu’ Al-Fatawa” (27/370).

Wenn Allah – erhaben ist Er – uns mitteilt, dass die Religion bei Ihm der Islam ist und dass kein Gesandter entsandt wurde, außer um sein Volk zum Monotheismus (arab. Tauhid), der der Islam ist, aufzurufen, dann wird uns klar, dass die Religion, die Allah von seinen Dienern liebt und die sie praktizieren sollen, der Islam ist. Der Islam und seine Glaubenslehre ist der Glaube an die sechs Säulen und auf (den Werten) von Wahrheit, Gerechtigkeit und Tugend aufgebaut. Es ist die Religion, mit der Adam – Friede sei mit ihm – gesandt wurde und mit das Siegel (d.h. der letzte) Prophet und Gesandte Muhammad – Allahs Segen und Frieden auf ihm – gesandt wurde.

Allah – erhaben ist Er – sagte: „Und Wir haben vor dir keinen Gesandten gesandt, dem Wir nicht (die Weisung) eingegeben hätten: ‚Es gibt keinen Gott außer Mir, so dient Mir!‘” (Al-Anbiya:25)

Über Abu Huraira – möge Allah mit ihm zufrieden sein – wird berichtet, dass er sagte: „Der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: „Ich bin den Menschen am nächsten zu ˋIsa Ibn Maryam im Diesseits und im Jenseits. Die Propheten sind Brüder von verschiedenen Müttern; ihre Religion ist eine.” Überliefert von Al-Bukhari in seinem Sahih-Werk (Nr. 3443) und Muslim (2365).

Al-Hafith Ibn Hajar – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Die Bedeutung des Hadiths ist, dass die Grundlage ihrer Religion der Monotheismus (Tauhid) ist, auch wenn die Zweige der Gesetzgebung unterschiedlich sind.” Ende des Zitats, entnommen aus: „Fath Al-Bari” (6/489).

Dr. Umar Al-Ashqar – möge Allah ihn bewahren – sagte: „Der Islam ist in der Sprache des Qurans kein Name für eine spezielle Religion, sondern er ist der Name für die gemeinsame Religion, zu der alle Propheten aufgerufen haben. So sagte Nuh zu seinem Volk: „Und mir wurde befohlen, einer der (Allah) ergebenen zu sein.” (Yunus 10:72). Der Islam ist die Religion, zu der Allah den Vater der Propheten, Ibrahim, befohlen hat: „(Damals,) als sein Herr zu ihm sagte: „Werde Muslim!“ Ich habe mich dem Herrn der Weltenbewohner ergeben.“ (Al-Baqara:131). Sowohl Ibrahim als auch Ya’qub empfahlen ihren Söhnen: „So sterbt denn nicht, außer (Ihm) ergeben zu sein!“ (Al-Baqara:132), und die Söhne Ya’qubs antworteten ihrem Vater: „Wir werden deinem Gott und dem Gott deiner Vorväter Ibrahim, Ismaʿil und Ishaq dienen, als dem Einen Gott, und Ihm sind wir ergeben.” (Al-Baqara:133). Und Musa sagte zu seinem Volk: „O mein Volk, wenn ihr wirklich an Allah glaubt, dann verlasst euch auf Ihn, wenn ihr (Ihm) Ergebene seid.“ (Yunus:84). Und die Jünger sagten zu Isa: „Wir sind Allahs Helfer. Wir glauben an Allah, und bezeuge, dass wir (Ihm) ergeben sind!” (Al Imran:52). Und als eine Gruppe der Schriftbesitzer den Koran hörte, sagten sie: „Wir glauben an ihn. Gewiss, es ist die Wahrheit von unserem Herrn. Wir waren ja schon vor ihm (Allah) ergeben.” (Al-Qasas:53).

Der Islam war also ein allgemeines Leitwort, das auf den Lippen der Propheten und ihrer Anhänger seit den frühesten historischen Zeiten bis zur Zeit des Prophetentum Muhammads (Allahs Segen und Frieden auf ihm) zirkulierte.” Ende des Zitats, entnommen aus: „Ar-Rusul wa Ar-Risalat” (S. 243).

Die Gesetze der früheren Propheten und Gesandten – also die juristischen Vorschriften – wurden jedoch durch die Entsendung des Oberhauptes der Gesandten, Muhammad – Allahs Segen und Frieden – aufgehoben und verändert. Allah – erhaben ist Er – hat ihn mit einem vollständigen Gesetz ausgezeichnet, das für alle Zeiten und Orte geeignet ist, und alle Menschen dazu aufgefordert, diesem Gesetz zu folgen und die Gesetze der vorhergehenden Gesandten zu verlassen.

Die Gelehrten stellten vielmehr fest, dass von den Gesetzen der vorhergehenden Gesandten nur einige Details aufgehoben wurden, während die allgemeinen Grundsätze und Prinzipien ihrer Gesetze übereinstimmen und einheitlich sind.

Ash-Shatibi – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Die allgemeinen Grundsätze der Notwendigkeiten, Bedürfnisse und Verbesserungen wurden nicht aufgehoben. Vielmehr betraf die Aufhebung nur spezifische Angelegenheiten, wie durch die genaue Überprüfung belegt wird… Die Usul-Gelehrten behaupten sogar, dass die Notwendigkeiten in jeder Religion berücksichtigt werden… Dies gilt ebenso für die Bedürfnisse und Verbesserungen. Allah – erhaben ist Er – sagte: „Er hat euch von der Religion festgelegt, was Er Nuh anbefahl und was Wir dir (als Offenbarung) eingegeben haben und was Wir Ibrahim, Musa und ʿIsa anbefahlen: Haltet die (Vorschriften der) Religion ein und spaltet euch nicht darin (in Gruppen)” (Asch-Schura:13).

Und Er – erhaben ist Er – sagte: „Sei nun standhaft, wie diejenigen der Gesandten, die Entschlossenheit besaßen, standhaft waren.” (Al-Ahqaf:35). Und nach der Erwähnung vieler Propheten – Friede sei mit ihnen – sagt Er: „Das sind diejenigen, die Allah rechtgeleitet hat. So nimm ihre Rechtleitung zum Vorbild!”  (Al-An’am:90). Und Er – erhaben ist Er – sagte: „Wie aber können sie dich richten lassen, während sie doch die Thora haben, in der das Urteil Allahs (enthalten) ist?”  (Al-Maida:43).” Ende des Zitats, entnommen aus: „Al-Muwafaqat” (3/365).

Dr. Umar Al-Ashqar – möge Allah ihn bewahren – sagte: „Wer die Gesetze betrachtet, stellt fest, dass sie in den grundlegenden Fragen übereinstimmen. Es wurden bereits die Quelltexte erwähnt, die von Allahs Gesetzgebung für frühere Nationen bezüglich des Gebets, Zakah, Hajj, dem Verzehr von erlaubter Nahrung und Ähnlichem sprechen. Die Unterschiede zwischen ihnen liegen nur in einigen Details. Die Anzahl der Gebete, ihre Bedingungen und Säulen, die Beträge der Zakah, die Orte der Riten und Ähnliches können von einem Gesetz zum anderen variieren. Allah kann in einem Gesetz etwas aus einer (bestimmten) Weisheit heraus erlauben und es in einem anderen Gesetz aus einer (bestimmten) Weisheit verbieten.” Ende des Zitats, entnommen aus: „Ar-Rusul wa Ar-Risalat” (S. 250).

Wichtig ist hier die Feststellung, dass der großartige Islam die Religion aller Propheten ist. Er erschien mit dem Beginn des Prophetentums seit der Zeit unseres Vaters Adam, Friede sei mit ihm. Alle Botschaften riefen dazu auf und verkündeten ihn, was die Glaubensgrundsätze und die Grundzüge der Urteile wie das Gebet, Fasten, Zakah und Hajj betrifft. All dies gab es bei den früheren Nationen. Über seinen Propheten Ismail – Friede sei mit ihm – sagte Allah, erhaben ist Er: „Und er pflegte seinen Angehörigen das Gebet und die Abgabe zu befehlen, und er war seinem Herrn wohlgefällig.” (Maryam:55). Ein Beweis für die Gesetzgebung des Fastens für die früheren Nationen ist Allahs – erhaben ist Er – Aussage: „O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget.” (Al-Baqara:183). Was die Pilgerfahrt betrifft, so (gibt es diese) seit der Zeit unseres Führers Ibrahim. Er erhaben ist Er – sagte: „Und rufe unter den Menschen die Pilgerfahrt aus, so werden sie zu dir kommen zu Fuß und auf vielen hageren (Reittieren), die aus jedem tiefen Passweg daherkommen” (Al-Hajj:27).

Die Unterschiede in einigen Urteilen oder einigen Details hängen von Allahs Absicht mit seinen Dienern zu jener Zeit ab, da die früheren Gesetze zeitlich begrenzt waren und dem Wohl der Diener und dem, was für sie in jener Zeit geeignet war, entsprachen.

Und Allah weiß es am besten.

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