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Er fragt über die Zeit. Wurde sie erschaffen? Gibt es sie im Paradies? Wird die Zeit verschwinden?

Question: 205107

Was ist, in der islamischen Gesetzgebung, mit der Zeit gemeint? Gehört die Zeit zu den Geschöpfen? Gibt es einen Ort, in dem es keine Zeit gibt? Gibt es die Zeit im Paradies? Und wird die Zeit verschwinden? Diese Fragen drehen sich seit einiger Zeit in meinem Kopf als ich die Erläuterung zur Sura Al-´Asr gelesen habe.

Answer

Praise be to Allah, and peace and blessings be upon the Messenger of Allah and his family.

Erstens:

Allah, der Mächtige und Gewaltige, sagte:

„Beim Zeitalter! (´Asr) * Der Mensch befindet sich wahrlich in Verlust, * außer denjenigen, die glauben und rechtschaffen Werke tun und einander die Wahrheit eindringlich empfehlen und einander die Standhaftigkeit eindringlich empfehlen.“

[Al-´Asr]

Ibn Kathir, möge Allah ihm barmherzig sein, sagte:

„´Asr ist die Zeit, in der die Bewegungen der Kinder Adams, von guten und schlechten, geschehen. Malik berichtete von Zaid ibn Aslam, dass er sagte: „Es ist der Abend.“ Doch das Bekannte ist das Erste.“

Aus „Tafsir ibn Kathir“ (8/457)

Ibn ´Uthaimin, möge Allah ihm barmherzig sein, sagte:

„Beim Zeitalter!“ Es wird gesagt, dass damit das Ende des Tages gemeint ist, da das Ende des Tages die beste (Zeit) ist. Und das Nachmittagsgebet (´Asr) wird „das beste Gebet“ genannt, so wie sie der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm und seiner Familie, nannte.

Es wird auch gesagt, dass Al-´Asr die Zeit (selbst) ist. Und dies ist das Richtigere. Allah schwor darauf, da darin verschiedene Situationen eintrafen, die Angelegenheiten sich drehten und sich die Tage zwischen den Menschen wechselten uvm., was in der Gegenwart bezeugt und in der Abwesenheit darüber gesprochen wird.

Somit ist Al-´Asr die Zeit, in der die Schöpfung lebt. Ihre Zeiten unterscheiden sich in Härte und Wohlstand, im Krieg und im Frieden, in Gesundheit und Krankheit und in der guten und schlechten Tat und noch weiteres, was bei allen bekannt ist. Allah schwor darauf über Seine Aussage: „Der Mensch befindet sich wahrlich in Verlust.““

Aus „Tafsir Al-´Uthaimin“, S. 307 mit Nummerierung.

Mit der Zeit ist also das Ausmaß gemeint, in der die Taten und Bewegungen der Menschen geschehen. Allgemein: Es ist ihr Leben in diesem diesseitigen Leben.

Zweitens:

Diese Zeit gehört zu den Geschöpfen Allahs, da Allah, erhaben sei Er, alles erschuf. Somit ist Er der Schöpfer von Zeit und Ort.

Al-Bukhari (4826) und Muslim (2246) überlieferten von Abu Huraira, möge Allah mit ihm zufrieden sein, dass er sagte: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte, dass Allah, der Mächtige und Gewaltige, sagte: „Der Sohn Adams tut Mir Unrecht, indem er die Zeit beleidigt, und Ich die Zeit bin. In Meiner Hand ist der Wechsel von Nacht und Tag.““

Schaikh al-Islam ibn Taimia, möge Allah ihm barmherzig sein, sagte:

„Seine Aussage im Hadith: „In Meiner Hand ist der Wechsel von Nacht und Tag.“

Er legt dar, dass damit nicht gemeint ist, dass Er die Zeit ist, da Er berichtete, dass Er die Nacht und den Tag wechseln lässt, und die Zeit ist die Nacht und der Tag. Somit beweist der Hadith selbst, dass Er es ist, der die Zeit wechseln lässt und lenkt, so wie dies Seine, erhaben sei Er, Aussage (im Koran) darlegt:

„Siehst du nicht, dass Allah die Wolken sanft bewegt, sie hierauf zusammenfügt und hierauf zu einem Haufen macht? Dann siehst du den (Platz)regen dazwischen herauskommen. Und Er sendet vom Himmel (Wolken)berge herab, mit Hagel darin, dann trifft Er damit, wen Er will, und wendet ihn ab, von wem Er will. Das Aufleuchten Seines Blitzes nimmt beinahe das Augenlicht. * Allah lässt Nacht und Tag sich abwechseln. Darin ist wahrlich eine Lehre für diejenigen, die Einsicht besitzen.“

[An-Nuur 24:34-44]

Er, gepriesen sei Er, berichtete bereits, in anderen Stellen, dass Er die Zeit erschuf, wie in Seiner Aussage:

„ … und die Finsternisse und das Licht gemacht hat.“

[Al-An’aam 6:1]

Er sagt auch:

„Und Er ist es, Der die Nacht und den Tag, die Sonne und den Mond erschaffen ha; alles läuft in einer (jeweils eigenen) Umlaufbahn.“

[Al-Anbiyaa:33]

Es gibt auch andere Stellen, die darlegen, dass Er der Schöpfer der Zeit ist.“ Zusammengefasst aus „Majmuu‘ Al-Fataawa“ (2/491-50)

Drittens:

Es gibt im Diesseits keinen Ort, an dem es keine Zeit gibt. Vielmehr kann man sich das auch nicht vorstellen, denn Zeit (Zamaan) und Ort (Makaan) gehören zusammen. Die Zeit ist die Zeitspanne der Existenz dieser Schöpfung und der Ort ist der Raum, der die Geschöpfe, während ihrer Existenz, beschäftigt. Wenn also kein Raum einen Ort beschäftigt, bedeutet dies, dass es verschwunden ist und als nicht-existierend gilt. Genauso ist es, wenn darin keine Zeit fließt, dann bedeutet es, dass sie eigentlich nicht existiert.

Schaikh al-Islam sagte:

Keiner der Verstand hat, soll sich vorstellen (sich einbilden), dass Allah die Zeit ist, denn die Zeit ist das Ausmaß der Bewegung. Und das Ausmaß der Bewegung ist die Tür von zufälligen Erscheinungen (Symptomen) und aufkommenden Eigenschaften durch andere Sachen: Die Bewegung, die Ruhe, das Schwarze und das Weiße. Und niemand mit Verstand sagt, dass der Schöpfer des Universums die Tür von zufälligen Erscheinungen und mangelnden Eigenschaften ist, die zu bestimmten Substanzen werden. Die zufällige Erscheinung entsteht nicht von sich aus, vielmehr braucht sie einen Anlass der sich steuert.“

Ende seiner Aussage (Majmuu‘ al-Fataawa 2/492)

Das Ereignis, das eintrifft, muss Zeit und Ort haben, in denen dieses eintrifft. Man kann sich ein Ereignis ohne Zeit und Ort nicht vorstellen. Somit gehören diese drei zusammen.

Viertens:

Im Paradies gibt es eine Zeit, die aber nicht mit der Zeit des Diesseits verglichen werden kann, so wie ibn ´Abbas, möge Allah mit ihm zufrieden sein, sagte:

„Nichts, was es im Paradies gibt, gleicht dem, was es im Diesseits gibt, bis auf die Namen.“ In einem (anderen) Wortlaut (sagt er): „Im Diesseits gibt es nichts, was es im Paradies gibt, bis auf die Namen.“

Aus „Tafsir at-Tabari“ (392/1) Genauso ist es mit der Zeit und was damit, im Jenseits, zusammenhängt; es unterscheidet sich vom Diesseits.

Schaikh al-Islam, möge Allah ihm barmherzig sein, sagte:

„Diese Realitäten, die es im Jenseits gibt, sind nicht mit den Realitäten, die es im Diesseits gibt, vergleichbar, auch wenn sie sich von einigen Punkten aus ähneln, und der Name einer Realität wird davon einbezogen.“

Aus „Majmuu‘ al-Fataawa“ (5/207)

Schaikh al-Islam sagte auch:

„Es ist bekannt, dass Allah, gepriesen und erhaben sei Er, die Himmel und die Erde erschaffen und die Finsternisse und das Licht gemacht hat; dennoch setzen diejenigen, die ungläubig sind, ihrem Herrn (andere) gleich. Er, erhaben sei Er, sagte bereits:

„In der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Unterschied von Nacht und Tag liegen wahrlich Zeichen für diejenigen, die Verstand besitzen.“

[Aali ´Imraan 3:190]

Es gibt noch weitere davon im Koran. Es ist auch bekannt, dass der Tag der Sonne unterstellt ist. Was aber die Nacht betrifft, egal ob es das Fehlen des Lichtes ist, oder unwesentlich (zufällig) existenziell ist, wie einige Leute (o. ein Volk sagt) sagen, oder schwarze Körper, wie andere von ihnen sagen, so ist es Allah, Der all das machte und Er ist, gepriesen und erhaben sei Er, wie ´Abdullah ibn Mas’uud sagte:

„Gewiss, bei eurem Herrn gibt es weder Nacht noch Tag. Das Licht der Himmel kommt vom Licht Seines Gesichts.“ Es wurde über die Aussage Allahs, erhaben sei Er: „Und sie haben darin ihre Versorgung morgens und abends“, [Maryam:62] überliefert, dass die Paradiesbewohner das Ausmaß des Morgens und Abends durch Lichter erkennen, die aus der Richtung des Throns scheinen. So haben einige Zeiten, bei ihnen, mehr Licht als andere, da es nämlich bei ihnen keine Dunkelheit gibt. Und diese erschaffenen Lichter, hat alle Allah, erhaben sei Er, erschaffen.“

Aus „Bayaan Talbiis Al-Jahmiya“ (2/284-286)

Ibn Kathir, möge Allah ihm barmherzig sein, sagte über die Erläuterung Seiner, erhaben sei Er, Aussage:

„Und sie haben darin ihre Versorgung morgens und abends“, (folgendes):

„Das heißt ähnlichwie die Zeit des Morgens und des Abends und nicht, dass es dort Nacht und Tag gibt. Jedoch befinden sie sich in Zeiten, die aufeinanderfolgen, dessen Verlauf sie durch Lichter erkennen.“

Aus „Tafsir ibn Kathir“ (5/218)

Die Paradiesbewohner brauchen nicht die Zeit zu berechnen, so wie es die Bewohner des Diesseits benötigen. Und Allah, erhaben sei Er, erschuf die Nacht, den Tag, die Sonne und den Mond und beschaffte die Berechnung, damit die Gottesdienste der Menschen und ihr (gegenseitiger) Umgang in Ordnung (o. richtig) werden. Was aber das Paradies betrifft, so brauchen sie nichts davon.

Fünftens:

Was die Zeit des Diesseits anbelangt, so ist es klar, dass sie vergehen wird, aufgrund der Vergänglichkeit, die damit zusammenhängt und an ihrer Berechnung gebunden ist, und die Bewegung von Sonne und Mond wird angehalten. Er, erhaben sei Er, sagt:

„Alle, die auf ihr sind, werden vergehen; * bleiben wird (nur) das Angesicht deines Herrn, Besitzer der Erhabenheit und Ehre.“

[Ar-Rahman 55:26-27]

Und was die Zeit des Jenseits betrifft, so wird diese nicht vergehen. Er, erhaben sei Er, sagt über die Paradiesbewohner:

„Diejenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun, werden Wir in Gärten eingehen lassen, durcheilt von Bächen, ewig und auf immer darin bleiben.“

[An-Nisaa 4:57]

Und über die Höllenbewohner sagt Er, erhaben sei Er: „Für diejenigen, die ungläubig sind und Unrecht tun, ist es nicht Allahs (Wille), ihnen zu vergeben noch sie einen (rechten) Weg zu leiten, * außer den Weg zur Hölle, ewig und auf immer darin zu bleiben.“

[An-Nisaa 4:168-169]

Al-Bukhari (4730) und Muslim (2849) überlieferten von Abu Sa’id al-Khudri, möge Allah mit ihm zufrieden sein, dass er sagte: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte:

„Der Tod wird (am Tage des Jüngsten Gerichts) in der Gestalt eines weißen Schafbocks vorgeführt, und ein Rufer wird ausrufen: „O ihr Bewohner des Paradieses!“ Da werden sie Ausschau halten. Der Rufer wird sagen: „Kennt ihr dies?“ Sie werden antworten: „Ja! Das ist der Tod.“ Denn sie alle haben ihn ja gesehen. Der Rufer wird abermals ausrufen: „O ihr Bewohner des Höllenfeuers!“ Da werden sie Ausschau halten. Der Rufer wird sagen: „Kennt ihr dies?“ Sie werden antworten: „Ja! Das ist der Tod.“ Denn sie alle haben ihn ja gesehen. Danach wird er geschlachtet, worauf der Rufer sagen wird: „O ihr Bewohner des Paradieses! Nun ist es nur Ewigkeit, und den Tod gibt es nicht mehr. Und o ihr Bewohner des Höllenfeuers! Nun ist es nur Ewigkeit, und den Tod gibt es nicht mehr.“

Sechstens:

Wir raten dem fragenden Bruder, dass er sich nicht mit solchen Themen beschäftigen soll, welche nur Verwirrung und Durcheinander bringen – dahinter gibt es auch keinen großen Nutzen – und dass er sich mit dem beschäftigen soll, was für ihn nützlicher und profitabler ist, wie das Fragen über islamisch-gesetzliche Urteile, die er braucht, Themen des Glaubens, zu denen er aufgefordert wird (an diese zu glauben) und vorzügliche Taten, mit denen er sich seinem Herrn nähern kann etc.

Und Allah, erhaben sei Er, weiß es besser.

Source

Islam Q&A

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