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Was ist die Weisheit hinter der Gesetzgebung der Zakah?

Question: 43609

Was ist die Weisheit hinter der Gesetzgebung der Zakah im Islam?

Summary of answer

Die Gelehrten haben viele Weisheiten in Bezug auf die Gesetzgebung der Zakat genannt, sowie zahlreiche Vorteile, die dem gläubigen Spender in seinem religiösen und weltlichen Leben zugutekommen. Zu den Weisheiten gehört auch, dass sich die positiven Auswirkungen auf die muslimische Gemeinschaft erstrecken und sie von ihren Früchten profitiert. Für eine detaillierte Erläuterung, siehe die (folgende) ausführliche Antwort.

Answer

Praise be to Allah, and peace and blessings be upon the Messenger of Allah and his family.

Erstens:

Es muss (unweigerlich) gewusst werden, dass Allah – erhaben ist Er – nichts gesetzlich vorschreibt, es sei denn, es enthält die besten Weisheiten und verwirklicht die besten Interessen. Denn Allah ist der Allwissende, Der mit allem umfassendes Wissen hat, Der Weise, Der nichts gesetzlich vorschreibt, außer aus Weisheit.

Zweitens:

Die Weisheit hinter der Gesetzgebung der Zakah

Was die Weisheit hinter der Gesetzgebung der Zakat betrifft, so haben die Gelehrten viele Gründe dafür genannt, darunter:

Die erste: Die Vollendung des Islam des Dieners und seine Vollkommenheit; denn sie ist eine der Säulen des Islam. Wenn ein Mensch sie erfüllt, wird sein Islam vervollständigt, und dies ist zweifellos ein großes Ziel für jeden gläubigen Muslim. Jeder gläubige Muslim strebt danach, seine Religion zu vervollständigen.

Die zweite: Es ist ein Beweis für die Aufrichtigkeit des Glaubens des Gebenden. Das liegt daran, dass Geld für die Seelen liebenswert ist, und das Liebenswerte wird nur für das Liebenswerte aufgebracht, sei es gleichwertig oder noch mehr, vielmehr wird oft nach etwas Begehrenswerterem gesucht. Deshalb wird es „Sadaqah” (Almosen) genannt, weil es auf die Aufrichtigkeit der Suche seines Besitzers nach der Zufriedenheit Allahs, des Erhabenen, hinweist.

Die dritte: Es reinigt die Charaktereigenschaften des Gebenden, es hebt ihn aus der Gruppe der Geizigen heraus und führt ihn in die Gruppe der Großzügigen ein. Denn wenn er sich daran gewöhnt hat, großzügig zu sein, sei es durch das Weitergeben von Wissen, das Geben von Geld oder das Einsetzen seines Einflusses, wird diese Großzügigkeit zu einem Merkmal und einer natürlichen Eigenschaft für ihn. Tatsächlich kann er verärgert sein, wenn er an einem Tag nicht das übliche Maß an Großzügigkeit zeigt, ähnlich wie ein Jäger, der sich daran gewöhnt hat zu jagen. Wenn er an einem Tag nicht wie gewohnt jagt, wird seine brust eng (d.h. er ist unzufrieden). Gleiches gilt für jemanden, der sich daran gewöhnt hat, großzügig zu sein. Seine Brust wird eng, wenn er an einem Tag nichts von seinem Geld, seinem Einfluss oder seinem Nutzen gibt.

Der vierte: Es weitet die Brust. Wenn ein Mensch etwas, insbesondere Geld, gibt, spürt er eine Erleichterung in seiner Seele. Dies zeigt die Erfahrung; jedoch unter der Bedingung, dass er großzügig und wohlgesinnt ist und dass seine Großzügigkeit von Herzen kommt, nicht nur äußerlich.

Ibn Al-Qayyim erwähnte in „Zad Al-Ma'ad", dass das Geben und die Großzügigkeit dazu führen, dass sich die Brust (einer Person) auftut (d.h.: das Herz erfreut sich). Es ist jedoch nur für diejenigen von Nutzen, die großzügig und wohlgesinnt geben, bei denen das Geld aus dem Herzen kommt, bevor es ihre Hände verlässt. Wenn jemand das Geld aus seiner Hand gibt, aber sein Herz daran hängt, wird er keinen Nutzen aus dieser Großzügigkeit ziehen.

Der fünfte: Es verbindet den Menschen mit dem vollkommenen Gläubigen. (Wie es im Hadith heißt:) „Keiner von euch ist gläubig, bis er für seinen Bruder das wünscht, was er für sich selbst wünscht.” Genau wie du es liebst, dass dir jemand Geld gibt, um deine Bedürfnisse zu erfüllen, so liebst du es auch, deinem Bruder zu geben. Dadurch erreichst du die Vollkommenheit des Glaubens.

Die sechste: Sie ist einer der Gründe für das Betreten des Paradieses. Das Paradies ist für diejenigen bestimmt, die freundliche Worte sprechen, den Frieden verbreiten, Essen teilen und nachts beten, während die Menschen schlafen. Jeder von uns strebt danach, ins Paradies einzutreten.

Die siebte: Sie macht die islamische Gemeinschaft wie eine einzige Familie, in der der Mächtige dem Schwachen gegenüber nachsichtig ist und der Reiche dem Bedürftigen gegenüber großzügig ist. Der Mensch fühlt sich, als ob er Brüder hat, denen er gegenüber gütig sein muss, so wie Allah ihm gegenüber gütig war. Allah sagt: „Und tu Gutes, so wie Allah dir Gutes getan hat." (Al-Qasas:77) So wird die islamische Ummah wie eine einzige Familie, und dies wird bei den Nachfolgern als Zusammenhalt bekannt, und die Zakat ist das Beste dafür. Denn hiermit erfüllt der Mensch eine Pflicht und nützt (gleichzeitig) seinen Brüdern.

Die achte: Sie lindert die Inbrunst des Aufstands der Armen, denn der Arme könnte verärgert sein, wenn er einen Mann findet, der alle möglichen Transportmittel fährt, in den Palästen lebt und das Essen isst, das er sich wünscht, während er nur seine Füße als Transportmittel hat und nur auf dem Boden schläft und ähnliches. Zweifellos wird er in sich selbst etwas haben.

Wenn die Reichen großzügig gegenüber den Armen sind, brechen sie ihren Aufstand und mildern ihren Zorn. Sie sagen: „Wir haben Brüder, die uns in Not kennen, sie werden uns nahe stehen und lieben."

Die neunte: Sie verhindert finanzielle Verbrechen wie Diebstähle, Raubüberfälle und ähnliches, da die Armen das bekommen, was einen Teil ihrer Bedürfnisse deckt. Sie entschuldigen die Reichen, weil sie ihnen von ihrem Vermögen geben, und sehen sie als Wohltäter an, sodass sie nicht gegen sie vorgehen.

Die zehnte: Die Rettung vor der Hitze am Tag der Auferstehung. Der Prophet – Allahs Frieden und Segen auf ihm – sagte: „Jeder Mensch wird am Tag der Auferstehung im Schatten seiner Spende sein." Als authentisch eingestuft von Al-Albani in Sahih Al-Jami, Nr. 4510

Und in Bezug auf diejenigen, die Allah an einem Tag, an dem es keinen Schatten außer Seinem gibt, Schatten gewährt, sagte er (Allahs Frieden und Segen auf ihm):  „Ein Mann, der so spendete und es derart verbarg, dass seine linke Hand nicht wusste, was seine rechte Hand spendete." (Muttafaqun alayhi; Überliefert von Al-Bukhari und Muslim)

Die elfte: Sie führt den Menschen dazu, die Grenzen Allahs und Seine Gesetze zu kennen; denn er wird seine Zakat erst entrichten, nachdem er ihre Bestimmungen, sein Vermögen, ihre Kategorien und die Berechtigten kennt, sowie all das, wozu die Notwendigkeit besteht.

Die zwölfte: Sie reinigt das Vermögen, das heißt, sie fördert das Vermögen sowohl in Bezug auf Gefühl als auch Bedeutung. Wenn ein Mensch von seinem Vermögen spendet, schützt das vor Mängeln, und aufgrund dieser Spende öffnet Allah ihm möglicherweise die Tür zu zusätzlicher Versorgung. Aus diesem Grund heißt es in einem Hadith: „Die Spende mindert das Vermögen nicht." (Überliefert von Muslim, 2588) Das ist etwas, was man oft beobachtet, dass ein geiziger Mensch möglicherweise mit Katastrophen wie Feuer, Verlusten oder Krankheiten konfrontiert wird, die ihn dazu zwingen, viel Geld für Behandlungen auszugeben.

Die dreizehnte: Es ist ein Grund für die Herabsendung an Segen, und im Hadith steht: „Keine Gemeinschaft hat die Zakat ihres Vermögens zurückgehalten, ohne dass sie (dadurch) den Regen vom Himmel zurückgehalten hat." Als authentisch eingestuft von Al-Albani in „Sahih Al-Jami" (5204)

Die vierzehnte: „Die Spende im Verborgenen löscht den Zorn des Herrn”, wie es vom Propheten Allahs – Allahs Frieden und Segen auf ihm – überliefert wurde.  Als authentisch eingestuft von Al-Albani in „Sahih Al-Jami" (3759)

Die fünfzehnte: Sie verhindert einen schlimmen Tod.

Die sechzehnte: Sie kämpft gegen die Heimsuchung an, die vom Himmel herabkommt, und verhindert, dass sie die Erde erreicht.

Die siebzehnte: Sie sühnt die Fehler (Sünden). Der Prophet – Allahs Frieden und Segen auf ihm – sagte: „Die Spende löscht die Sünde aus, so wie Wasser das Feuer löscht.“ Als authentisch eingestuft von Al-Albani in „Sahih Al-Jami" (5136)

Siehe: „Ash-Sharh Al-Mumti’" (4/6-7).

Und Allah weiß es am besten.

Source

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